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Krone missbraucht Amokfahrt um Angst vor Terror zu schüren

Am Samstag ist ein 26-jähriger Österreicher mit einem Geländewagen durch die Grazer Innenstadt gerast, hat dabei 3 Menschen getötet und viele andere teils schwer verletzt. Obwohl der steirische Landespolizeidirektor noch am selben Tag einen terroristischen Hintergrund ausgeschlossen hat, versucht die Krone auch noch am nächsten Tag, die Tat irgendwie mit Extremismus in Verbindung zu bringen. Anders als mit der Agenda, Angst in der Bevölkerung zu verbreiten, kann man das kaum erklären.

So heißt es in einem Artikel vom Sonntag:

Laut derzeitigem Ermittlungsstand ist der 26-Jährige kein Mitglied einer Fanatikergruppe, dennoch trägt sein blindwütiges Vorgehen gegen völlig unbeteiligte Passanten auch die Handschrift eines Terroristen. Bei vielen „Krone“Lesern und Usern blieb so der schreckliche Gedanke: „Und wenn es doch Terror war und ‚die‘ uns nur beruhigen wollen…?“

Die Krone übertrifft sich hier selbst und nimmt ihren Lesern vorweg, was sie zu denken haben. Trotz eindeutiger Aussagen der Polizei muss so ein Verbrechen in der Welt der Krone offenbar im Zusammenhang mit Islamismus stehen. Hier werden vorgekaute Ressentiments in mundgerechten Häppchen für den Stammtisch serviert.

Ein weiterer Artikel aus der sonntäglichen Printausgabe:

krone

Die Krone stellt wirre Zusammenhänge her: Es wird Bildmaterial vom letzten Jahr verwendet, als es in Graz Razzien im Islamistenumfeld gab; der österreichische Verfassungsschutz-Direktor wird zum Charlie-Hebdo-Anschlag zitiert. Beides Themen, die nichts mit dem Grazer Amokfahrer zu tun haben. Dennoch werden sie erwähnt, um den Lesern das Gefühl zu geben, die Tat müsse einen extremistischen Hintergrund haben. Das i-Tüpfelchen ist aber der schlichtweg falsche Satz

Noch kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei dem gebürtigen Bosnier doch um einen Schläfer handelt…

Doch! Genau das wurde bereits am selben Tag vom Landespolizeidirektor ausgeschlossen. Eine solch direkte und eindeutige Aussage zu ignorieren kann man nicht als journalistische Ungenauigkeit bezeichnen. Hier muss man bewusste Tatsachenverdrehung vermuten.

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5 Kommentar(e)

resi - Am 23. June 2015 um 20:15

Der Verfasser dieses Artikels sollte darüber nachdenken, wie es möglich sein kann, dass eine halbe Stunde nach Bekanntwerden der Tat, BEVOR Ermittlungen begonnen werden konnten, Terror bereits ausgeschlossen werden kann. Es handelt sich hierbei um eine Deeskalationsstrategie, von einigen auch Luegenpresse genannt. Eine akzeptable Aussage wäre gewesen „es gibt keinen Hinweis auf Terror“, es jedoch kategorisch auszuschliesen , bevor erst ermittelt wird, ist unseriös, dadurch wird die oesterreichische Gesellschaft für dumm verkauft und das schlimmste: wie man am Artikel sieht, sind einige dumm genug, um ohne zu hinterfragen Aussagen zu glauben, die nicht beweisbar sind. Ich will nicht behaupten dass es sich um terror handelt, die Möglichkeit muss jedoch in Erwägung gezogen und Hinweise ernst genommen werden, genauso wie auch andere Beweggründe in Betracht gezogen werden müssen. Das hat auch nichts mit Rassismus, Rechtsextremismus etc. zu tun, zu behaupten, es wäre sicher kein terror, ist ein Vorurteil und handelt gleich verwerflich wie jeder Rassist der über Ausländer vor urteilt.

Norbert Meinert - Am 24. June 2015 um 06:08

das dies keinen extremistischen bezug hat, habe ich mir insgeheim auch gewünscht. doch fällt auf, dass zur theoretisch belebtesten zeit der herrengasse samstag mittags ein auto aus der grazer umgebung in zwei! fussgängerzonen hineinrast, und immer möglichst direkt auf leute zu. das heißt, es sollten möglichst viele sterben. das ist ein starkes bild. und wenn man dann noch den twitter-aufruf vom januar eines jetzigen is-extremisten nach dem charlie-hebdo attentat mitbekommt, der genau das vorschlägt, dann erscheinen sogar die eheprobleme und die familiäre gewalt etc nicht mehr nur als auslöser einer spontanen durchgeknallten tat. da ist ein subjektives rachemotiv einem extremistischen lösungsvorschlag gefolgt, warum auch immer. schade um den ausgangsartikel, der der krone propaganda vorwirft. es ist nicht gut, so vorurteilsvoll zu argumentieren. auch wenn dem vielleicht positive wünsche einer friedlichen welt zugrundeliegen und den scharfmachern der kampf angesagt wird, aber das gefühl aus de-eskalationsgründen belogen zu werden, fällt bei weniger glücklichen auf keinen de-eskalierenden boden. die steiermarkwahlen haben esdeutlich gezeigt.
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klusi - Am 25. June 2015 um 10:27

Dieser Artikel gibt doch auch vor, WAS man gefälligst zu denken hat.
Steht doch genau drin, was schlichtweg falsch und was richtig ist bzw. sein soll oder eben nur SEIN DARF.
Österreich ist eine Meinungsdiktatur. Alles, was nicht dazu passt, ist sowieso rechts.

klusi - Am 25. June 2015 um 10:31

Die Ängste werden nicht von der Krone geschürt. Die Tat selbst schürt berechtigte Ängste.

Jungreithmair - Am 29. June 2015 um 11:03

Die Kritik an diesem Krone-Artikel finde ich intellektuell unredlich. Wie in den obigen Kommentaren schon angesprochen, wünschen sich viele Menschen, dass es keine Terror-Anschlag gewesen sein möge, aber die bis jetzt veröffentlichten Indizien schließen leider einen solchen nicht aus – siehe auch Aussagen von Karin Kneissl. Muslimische Klerikalfaschisten nutzen den allgemeinen Lebensfrust junger (meist moslemischer) Männer, um sie zu solch bestialischen Taten anzustacheln. Diese Tatsache ist im Kopf von vielen Menschen und kann auch nicht durch das psychiatrische Blitzgutachten eines hochrangigen Polizisten oder das von Kobuk angeregte Denkverbot aus der Welt geschafft werden. Das hehre Ziel, keine Ressentiments gegen Moslems allgemein zu schüren, darf nicht zu Denkverboten und Lügen führen.