In der „Österreich“-Redaktion hat wohl jemand kürzlich zu viele Blondinenwitze gelesen. Die Zeitung berichtet am 25.10.2012 über einen Raubüberfall auf einen Taxifahrer und liefert exklusiv sexistische Hintergrundinformationen:
Es war nicht allein die Haarfarbe, weshalb beim Coup ohne IQ alles schiefging.
Na bumm! Scheinbar ist die Haarfarbe der Verdächtigen die wichtigste Information in diesem Artikel. Immerhin wird sie gleich dreimal erwähnt – in der Print-Ausgabe sogar im Titel:
Brutaler Blondinen-Coup. Taxiraub nach Poker-Runde.
Oder weiter im Text:
Wie ÖSTERREICH berichtete, hielten die Blondinen (zwei gefärbt, eine vielleicht echt) Taxler Erwin D. an (…)
Die erwähnten Frauen werden nicht nur auf ihr Äußeres reduziert, sondern auch aufgrund ihrer blonden Haare als dumm dargestellt. Auch davon abgesehen spart „Österreich“ nicht mit diskriminierenden Beschreibungen:
Cops waren klüger als stark geschminkte Verdächtige.
Geld hatten die zwei beschäftigungslosen Model-Typen und ihre Verkäuferin-Freundin mit den eigenen vier Wänden (…) auch keines mehr.
Nicht besonders gendersensibel, liebe “Österreich”-Redaktion.
3 Kommentar(e)
da gibts aber noch ein spannendes detail – den satz: „Scarlett, die deutsche Wurzeln hat, schrie mit unüberhörbarem Akzent: ,Geld her! Wo ist das Geld?'“ (nach online-version: https://www.oe24.at/oesterreich/chronik/Taxi-Raub-nach-Poker-Runde/82846072).
spannend ist das vor allem deswegen, weil nirgendswo die nationalität der drei erwähnt ist. liegt das daran, daß man bei „österreich“ gelernt hat, daß man nicht immer dazusagen muß, welcher herkunft die personen einer geschichte sind? hat der chefredakteur da den nationalitätshinweis rausgestrichen, aber den ganzen artikel nicht gelesen?
oder waren die drei frauen gar amis? da gibt die nationalität vielleicht keinen schmackes her… die genese der artikels wäre wirklich interessant.
man macht dreimal den blondienen hinweis, um dann in klammer festzuhalten, dass die gar nicht blond sind
mini-kampfhund auch nicht schlecht
danke faymann, danke spö
das verdient millionen euro an versteckter förderung
Ich finde es gut dass einmal die Diskriminierung von blonden Frauen angesprochen wird. Es ist zum Kotzen wie wir immer auf unsere Haarfarbe reduziert werden. Hätte man in ähnlicher Weise über die Hautfarbe geschrieben hätte diese Dreckszeitung eine Klage wegen Rassismus am Hals. Ich finde es gegenüber naturblonden Frauen einfach nur widerwärtig. Wir werden wegen eines Körpermerkmales fertig gemacht mit dem wir geboren wurden. Wer bei google naturblond.blogger.de eingibt findet unsere Gruppe die anfängt sich gegen diese Diskriminierung zu wehren.