Diese Überschrift findet man in der heutigen Ausgabe der Gratiszeitung „Österreich“. Anlassfall ist der Autofunfall des ORF-Betriebsrates Heinz Fiedler. Dabei wurde ein Kind so schwer verletzt, dass ihm ein Bein amputiert werden musste. Die Schuldfrage muss jetzt vor Gericht geklärt werden. „Österreich“ lässt aber sicherheitshalber keinen Zweifel an der Bösartigkeit von Fiedler. So heißt es schon im Lead:
ORF-Bonze mähte Kind um
Dazu passend beginnt der Text mit:
ORF-Betriebsratskaiser Heinz Fiedler ist ein Mann, der sich vor Auslagen die Frisur richtet und auch mit 67 Jahren noch an Ämter klammert, weil er gern im Rampenlicht steht.
Aber die heldenhafte „Österreich“ hat „das Geheimnis eines furchtbaren Unfalls gelüftet“. Das ist objektiver und ausgewogener Journalismus, wie er im Lehrbuch steht.
2 Kommentar(e)
Ich lese „Österreich“ nicht, aber da ihr nur dieses einen Artikel erwähnt habt, ist es doch ein bisschen übertrieben, von einem „Feldzug“ zu sprechen. Gerade für ein Medien-Watchblog, dass gerade in diesem Post eine furchtbar schlechte Überschrift kritisiert.
Abgesehen davon: Der „Österreich“-Artikel ist furchtbar und eine Schande für österreichische Medien. Wenn „Österreich“ und die anderen Krawallblätter so weitermachen, werden wir sehr bald noch viel strengere Opfer- und mutmaßliche-Täter-Schutzbestimmungen brauchen.
„Österreich“ hat schon davor einen Bericht über den Unfall gebracht. Im aktuellen Bericht wird sogar mittels Faksimile auf den vorhergegangenen hingewiesen. Im ersten Artikel wurde der Unfall detailliert geschildert und in diesem wird Fiedler dazu interviewt. Wobei es sicher nur ein ungewollter Nebenaspekt ist, dass dem Leser die „bösartige Tat“ des Betriebsrates in Erinnerung gerufen wird.
Natürlich ist das nur Spekulation meinerseits: Aber ich traue mich zu wetten, dass sobald die Gerichtsverhandlung ist, „Österreich“ wieder etwas dazu im gleichem Stil schreiben wird.