Das Boulevardblatt „Österreich“ titelt in seiner Ausgabe vom 29. April, dass rund 2 Milliarden Euro österreichischer Steuergelder an das stark gebeutelte Griechenland verschenkt würden.
Allerdings räumt es in einem Artikel mit dem ebenso reißerischen Titel „Österreich spendet 2 Milliarden“ auf Seite 5 dann doch kleinlaut ein, dass es sich dabei lediglich um einen Kredit handelt und fügt in typischer Stammtisch-Polemik fragend hinzu:
aber kriegen wir das Geld jemals wieder?
Abgesehen davon ist die Anhebung von derzeit versprochenen 858 Millionen Euro auf 2 Milliarden Euro österreichischer Kredithilfe noch nicht fix, im Gegensatz zur irreführenden Darstellung in „Österreich“.
Kann es sein, das „Österreich“ den BILDblog-Leitfaden „Wie hetze ich gegen ein Land auf?“ gelesen hat?
6 Kommentar(e)
Bin gerade über das BILDblog hierher geraten. Gute Arbeit!
Wer die “vier Milliarden Euro Hilfe der Österreichischen Nationalbank, die in den IWF-Notfallfonds fließt“ dazurechnet, kommt auf insgesamt sechs Milliarden. Die dividiert man durch Österreichs Gesamteinwohnerzahl, und kriegt als Resultat die Schlagzeile:
»Soforthilfe kostet jeden Österreicher 716 Euro« (oe24.at)
Jeden Österreicher, vom Säugling bis zum Greis.
(das ließe sich bestimmt noch griffiger formulieren – vermutlich arbeiten die in der ÖSTERREICH-Redaktion eh schon dran, etwa:
»Jedes österreichische Schulkind muss den Pleite-Griechen 716 Euro von seinem Taschengeld schenken. Und jede österreichische Oma von ihrer Mindestrente.«)
sehr gut! weiter so 🙂
Leicht ist Geld auszugeben/ zu versprechen, welches man nicht selbst mit schwerer Arbeit verdient hat 🙁
Die „Krone“ will sich nicht lumpen lassen und titelt am 30.4. mit:
[…] Unzählige Fälle von Verletzungen von Persönlichkeitsrechten, von fahrlässiger oder auch mutmaßlich mutwilliger Falschinformation blieben auch in der Vergangenheit genauso unbehandelt wie […]