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Es ist großartig, wenn „Heute“ das heutige gesellschaftspolitische Gewicht von Facebook-Gruppen anerkennt und heute so titelt:

Dank „Heute“ konnte die getitelte Zahl von 89.000 Unterstützern in der betreffenden Facebook-Gruppe heute auch tatsächlich erreicht werden. Hier der Artikel im Volltext.

Die Woche ist noch jung, darum hier Vorschläge für weitere Berücksichtigung moderner Facebook-Bürgerinitiativen:

Die Gruppe „Mein Wecker ist ein Arschloch“ kann jede Unterstützung gebrauchen. Ähnlich die Gruppe der 76.000 allabendlichen Mathematiker:

Wie die Kämpfer gegen die Gefahren kalten Rauchs verdienen auch die Aktivisten aus der Gruppe „Alkohol ist böse“ Aufmerksamkeit:

Immerhin bald 25.000 Frauen stehen auf Männer, die gut riechen – vielleicht eine Headline für den nahen Valentinstag?

Ich hatte bislang keine Ahnung, wer Ed Hardy ist, aber dank dieser Facebook-Gruppe weiß ich, dass es sich um einen Modeschöpfer handelt, dessen Kreationen sich dadurch auszeichnen, über die Intelligenz seiner Träger Auskunft zu geben. Eine Information, die „Heute“ seinen Lesern nicht vorenthalten sollte:

Der Hype rund um Apples neuestes Gadget hält nun schon fast zwei Wochen an. Die meisten Medienberichte beschäftigen sich nach wie vor mit der Frage ob und wie das iPad die (Medien-)Welt revolutionieren wird. Aber neben dieser laufenden Debatte zwischen iPad-Skeptikern und iPad-Fans gibt es auch einzelne Stimmen, die dem iPad-Hype-Spektakel an sich kritisch gegenüberstehen.

Im Online Magazin Carta überlegt der Kommunikationswissenschaftler Stephan Russ-Mohl wie viel Geld sich Apple durch sein cleveres Product Placement per Geheimniskrämerei erspart hat:

Hochzurechnen wäre demnach, wie viele Millionen und Abermillionen Dollar es Apple gekostet hätte, wenn das Unternehmen für all die Print-Artikel, TV-, Radio- und Onlinebeiträge den Platz bzw. die Sendezeit in Form von Anzeigen bzw. Werbespots hätte bezahlen müssen, statt sich der Gratis-Publicity quer durch die Medienwelt zu erfreuen.

Natürlich, so Russ-Mohl, müssten Journalisten über neue Produkte am Markt berichtet, aber das übermäßige und übertriebene Hochjubeln eines Produkts würde im Endeffekt LeserInnen und für Werbung zahlende Firmen als die Deppen dastehen lassen.

Auch das NDR-Fernsehen beschäftigt sich mit dem Apple induzierten medialen iPad-Hype in einem Online-Artikel und einem Videobeitrag im Medienmagazin Zapp:

Also besser kann es eigentlich nicht laufen. Da entwickelt man etwas, stellt es der Öffentlichkeit vor und Journalisten weltweit ergießen sich in Begeisterungsstürmen. In Sendungen und Zeitungen wird dieses neue Produkt gepriesen, als handele es sich um eine Erfindung von weltverändernder Dimension. Die Pille gegen Krebs? Die Maschine gegen Klimaerwärmung? Nein, es ist einfach nur ein neues Produkt aus dem Hause Apple.

Ja klar, Steve Jobs Produktpräsentationen sind oscarverdächtig und Apple-Produkte elegant und benutzerfreundlich….aber das?

Jedenfalls scheint es an der Zeit sich den Gartnerschen Hypezyklus wieder in Erinnerung zu rufen: Nach dem ‚Peak of Inflated Expectations‘ kommt unweigerlich der ‚Through Trough of Disillusionment‘, auch für JournalistInnen.

Illustration: „Bild am Sonntag“ 31.1.2010, „Bild“ 29.1.2010, Bild.de 8.2.2010

Der Club 2 am vergangenen Mittwoch zum Thema „Was brachte uns Schwarz-Blau“ endete mit einem selbstkritischen Fazit des Diskussionsteilnehmers Hubsi Kramar:

In diesem Land hat man vollkommen verlernt, differenziert miteinander zu reden.

Nahezu von Anfang an schrien sich die DiskutantInnen an, fielen einander ins Wort, und den ZuseherInnen war es 90 Minuten lang selbst überlassen, dem lauten Stimmengewirr die eine oder andere verständliche Aussage zu entnehmen.
Die Rolle des Moderators in einer siebenköpfigen Diskussionsrunde ist schwierig. Werner Schneyder erweckte am vergangenem Mittwoch den Eindruck mit dieser überfordert gewesen zu sein, insbesondere weil er mitunter selbst mitdiskutierte. Ohnmächtig fragte er an einer Stelle: „Vielleicht begreift die ORF-Redaktion nun, dass sieben Diskutanten zu viel sind?“ Doch vielleicht scheint auch die Einlade-Politik der Club-2-Redaktion eher auf quotenträchtigen Radau ausgelegt als darauf, den eigenen Anspruch zu erfüllen, Analyse und Orientierungshilfe zu bieten.

Der Beitrag ist noch bis 10. Februar in der TV-Thek zu sehen. Fotos: © ORF

Ihr Gesicht ist das Gesicht des iranischen Widerstands: Neda Soltani. Der gewaltsame und auf Video aufgenommene Tod einer jungen Frau hatte die ganze Welt berührt. Doch Neda Soltani ist nicht tot, sie wurde nur Opfer einer Verwechslung, eines journalistischen Fehlers.

Ein Fehler, der Neda nach Deutschland ins Exil trieb, und sie jetzt um ihr Bild kämpfen lässt. Mit wenig Erfolg. Die Ruhrbarone haben Neda getroffen und diese unglaubliche Geschichte vom Versagen der Medien aufgezeichnet.

In Italiens Trafiken und Buchhandlungen huldigt der Bildband „Noi amiamo Silvio“ (Wir lieben Silvio) dem König von Italien. Hier ein Foto einer Kundgebung des Fanclubs „Zwillinge für Silvio“. (Via Photoshop Desasters.)

oesterreich 3.2.2010

Such‘ den Fehler! „Österreich“, 3.2.2010. (Via Anita T. auf Facebook.)

Kobuk.at wird ein Medien-Watchblog, das Studierende des Publizistik-Instituts der Uni Wien, gelegentliche Gastautoren und ich mit Beobachtungen aus der Medienwelt befüllen werden. Was Kobuk heißt, steht hier.