Wir lesen Zeitung
und schauen fern.

Es ist ein klagsfähiger Artikel, der vor Gericht eine bis zu fünfstellige Entschädigungssumme bringen könnte. Und eigentlich gibt es nur eine Erklärung für die Dummdreistigkeit, mit der „Die ganze Woche“ (Nr. 11/2011) Natascha Kampusch die Vortäuschung ihrer achtjährigen Gefangenschaft und indirekt einen Betrugsversuch in Millionenhöhe unterstellt: Man rechnet einfach nicht damit, dass außerhalb des „Woche“-Biotops das jemand liest…

Kampusch macht aus ihrer Entführung ein gutes Geschäft
Es geht um mehr als eine Million Euro. Aus den Abgaben der Steuerzahler. Damit sollen die erlittenen Qualen von Natascha Kampusch, 23, und deren Eltern abgegolten werden. Qualen durch die achtjährige angebliche Gefangenschaft bei Wolfgang Priklopil in Strasshof, Bezirk Gänserndorf (NÖ). Und angeblich, weil es bislang keinen Beleg dafür gibt, dass Kampusch all die Jahre in einem Kellerverlies eingesperrt war. Zwar behauptet Kampusch in Interviews, wie eine Gefangene gehalten worden zu sein, doch eine Untersuchung der Verliestür habe ergeben, dass sie nur von innen zu verschließen gewesen sei, ist einem Protokoll zu entnehmen. Was der gängigen Praxis entspricht, denn das angebliche „Verlies“ wurde als Luftschutzraum gebaut.

Letzteres ist sogar korrekt. Nur verschweigt der aus gutem Grund anonyme Autor seinen Lesern perfiderweise den Rest der Konstruktion, wie sie seit 2006 bekannt ist:

„Um in dieses Verlies zu kommen, musste man in eine Grube steigen, einen Wandverbau auf die Seite schieben, einen Tresor aufmachen, und zwar mit einem Code, links und rechts zwei Dübel und Schrauben entfernen, den Tresor rausnehmen, in ein Loch reinkriechen, eine Blende wegnehmen, erst dann kam man zur Tür, die in dieses Verlies führt.“ (Gerhard Lang, Bundeskriminalamt )

Das Prinzip Steuergeld für Folter ist der „ganzen Woche“ übrigens nicht völlig fremd: Über 90.000 Euro lukrierte sie allein 2010 an Presseförderung. Das ist mehr als z.B. Profil oder Falter erhalten haben.

Die Gratiszeitung „Heute“ scheint einen besonderen Draht zu der aufgrund einbrechender Zahl an Mitgliedsbeiträgen in argen Finanznöten befindlichen katholischen Kirche zu haben – oder auch umgekehrt.

So findet sich am 18.3. auf Seite 5 eine Notiz zum „Papst-SMS“ (Ja, gleich neben einem Artikel zur Lage in Libyen, in der selben Länge):

In der selben Ausgabe findet sich gleich auf der nächsten Seite ein Leserbrief, der Stimmung für das Symbol „Kreuz“ macht (anlässlich der Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes bezüglich der Kreuze im Kindergarten):

Auf Seite 10 folgt dann die seit 2006 fixe Rubrik „Antworten“ von Kardinal Schönborn, der zur Katastrophe in Japan Stellung nimmt und mit einer Einladung zum Gottesdienst für Japan im Stephansdom abschließt:

Zum Verwechseln ähnlich mit dem Einspalter oben bewirbt erklärt „Heute“ nur 3 Tage später wieder die Himmelbotschaft per SMS: Eine Kurzmeldung auf Seite 10 vom 21.3.: „Das tägliche Papst-SMS während der Fastenzeit“, dazu ein Bild von Ratzinger:

Zitat: „Anmeldung erfolgt per SMS : Kennwort PAPST an die Nummer ☎ 0664/6606651.“ Gut zu wissen…

Aber um auf Nummer Sicher zu gehen, dass auch alle Schäfchen über das SMS-Service informiert sind, folgt am 22. 3. auf Seite 2 unter „Das Neuste kurz“ (!) das Papst-Zitat des Tages, betitelt mit „Täglich eine SMS von Papst Benedikt XVI.“

Zum Glück schreibt der Papst aber nicht bloß SMS sondern auch Bücher: Als erste Meldung unter „Das Neuste kurz“ auf Seite 2 (!) am 2.3. : „Neues Jesus-Buch von Papst Benedikt XVI.“ :

Eine traurige Story findet sich auf Seite 10 der Heute vom 9.3.: „Herrgott, warum sind in Wien alle Kirchen zu?“ von Lisa Steiner:

Zitat:

Ein Großteil der 220 Pfarren in der Stadt sperrt die Tore ihrer Kirche nur zu den Messzeiten auf. Der traurige Grund: Sicherheits- und Personalmangel! (…) Und Überwachungskameras kann man sich nicht leisten.

Gestern um 14:13 berichtete die APA über das steirische Sparbudget und die dazu gehörige Diskussion im Landtag. Auch die Kleine Zeitung zog um 14:23 nach und veröffentlichte einen Artikel dazu. Und natürlich ist auch auf ORF Steiermark ein Bericht darüber zu lesen.

Screenshot kleine Zeitung

Klingt im ersten Moment alles ganz normal. Komisch nur, dass diese Sitzung erst rund zwei Stunden später um 16 Uhr statt fand, so unser Hinweisgeber Bernd Pekari. Auf der Homepage des Landtags wurde die Sitzung per Livestream übertragen, der bestätigte, dass die Anträge erst ab 16 Uhr diskutiert wurden.

Nicht nur, dass die „Österreich“-Redaktion Westen und Osten nicht unterscheiden kann – im gleichen Artikel fällt sie auch noch einem Internet-Schwindel zum Opfer. Die Grafik, die erklären soll, welche Auswirkung die Atomwolke für die USA und Kanada haben könnte, ist eine Fälschung aus dem Internet.

Zum Verwechseln ähnlich - oben: gefälschte Grafik, unten: Grafik in "Österreich"

OBEN: Die gefälschte Web-Grafik zeigt, wie eine extrem hohe radioaktive Strahlung  innerhalb von 10 Tagen bis an die Westküste der USA gelangt. Im linken unteren Eck der Landkarte sieht man das (gefälschte) Logo der „Australian Radiation Services“ abgebildet.

UNTEN: „Atomwolke gefährdet Tokio und Kalifornien“ betitelt „Österreich“ ihre Grafik, die in der Printausgabe vom 14. März ohne jegliche Angabe der Quelle abgedruckt und auf Oe24.at laut dem Hinweis „© tz österreich“ aus eigener Feder stammen soll. Die Ausbreitung der japanischen Atom-Wolke sieht allerdings jener der abstrusen Web-Fälschung zum Verwechseln ähnlich.

Wenig Stunden nachdem die Hoax-Grafik ihren Weg ins Internet fand, konnte man folgendes Statement auf der offiziellen Seite der Australian Radiation Services finden, in dem sich die Organisation von den gefälschten Informationen im Internet distanziert:

Australian Radiation Services is aware of information about radioactive contamination being spread from the Japanese nuclear reactor incident released under the ARS logo and name.  We wish to be clear that this information has not originated from ARS and as such distance ourselves from any such misinformation.

Andrew Schneider, Senior Public Health Correspondent von AOLnews, nimmt in einem Artikel direkten Bezug auf die gefäschte Grafik aus dem Web:

These numbers, which would kill or sicken quickly, have absolutely no basis in fact at all. And, according to a radiation expert at the Federal Emergency Management Agency, they are more typical of the levels that might occur after a nuclear attack.

„RAD“ ist übrigens die seit Ende 1985 nicht mehr verwendete Einheit der absorbierten Strahlendosis.

Die australische TV-Station „Nine News“ fiel ebenfalls auf die Fälschung herein, wie die Aufdeckerwebsite Crikey berichtet:

Danke für Hinweise an Jon, nacaseven und hm

Hätt ich mir auch nicht träumen lassen, dass ich mal die Geheimnisse der weiblichen Anatomie erklären muss. Schuld ist derStandard.at — dort hat man einen Bericht aus der „Klatsch und Tratsch“-Ecke von Yahoo Lifestyle aufgegriffen und vermeldet forsch:

Von korrekter Anatomie scheint man Victoria’s Secret nicht allzu viel Ahnung zu haben [sic!]. Das Modelabel setzt sich wiederholt mit schlecht retuschierten Fotos in die Nesseln. […] Auf dem zuletzt entdeckten Foto ist ein Model im Bikini zu sehen, bei dem ganz offensichtlich mehrere Retuschen vorgenommen wurden. Am stärksten fällt jedoch die unnatürlich dünne Taille auf.

Nun, bei dem Model handelt es sich um Candice Swanepoel. Und deren Taille — sorry liebe Damen — sieht tatsächlich so aus, ganz ohne Photoshop. Um sicherzugehen, dass die beiden folgenden Vergleichsfotos wirklich unverfälscht sind, handelt es sich um Standbilder aus einem Video des Models:

Aber mal ehrlich, es gibt echt Schlimmeres, als dass eine Zeitungsredaktion nicht aus dem Effeff weiß, wie spärlich bekleidete Damen aussehen. (Mir geht’s da übrigens ähnlich, daher bedanke ich mich bei „werwolfi“ für seinen aufschlussreichen Kommentar unter dem Standard-Artikel.)

(Siehe auch die Updates am Ende des Artikels.)

In der Sendung „Menschen bei Maischberger“ vom 15.03.2011 wurden nie in Betrieb genommene oder ausgeschaltete AKWs zum Leben erweckt. Frau Maischberger zitiert zuerst den Atomkraftbefürworter Erwin Huber mit den Worten:

Was sollen wir in Deutschland die Kernkraftwerke abschalten, wenn um uns herum trotzdem so viele bestehen bleiben.

Und fügt dann hinzu:

Dafür haben wir eine Karte vorbereitet, das zeigt einmal tatsächlich die Dichte der Atomkraftwerke in Europa.

Das in der Karte eingezeichnete Atomkraftwerk Zwentendorf wurde 1972 zwar gebaut, ist aber nach einer Volksabstimmung nie in Betrieb genommen worden. Es dient heute zu Übungszwecken und Ersatzteillieferant für baugleiche AKWs.

Auch die 4 AKWs in Italien sind bereits seit über 20 Jahren außer Betrieb. Findet jemand weitere Fehler?

Außer Kontrolle geraten scheint in dieser Sendung aber nicht nur die Grafik zu sein, auch Frau Maischberger dürfte am Beginn der Sendung wohl irgendwas gröber irritiert haben:

(Dank an Hans Kirchmeyr für den Hinweis)

Update 1: Wolgang Rinner schreibt: „Dafür fehlt in der Grafik das AKW in Slowenien in Krsko, das eigentlich recht interessant wäre, weil es in einem erdbebengefährdetem Gebiet liegt.“

Update 2: Mochovce (Slowakei) fehlt ebenso.

Update 3: ..sowie Bohunice (Slowakei), wie CarFreiTag twittert.

Update 4: Die Schweiz und ihre vier AKWs fehlen zur Gänze, wie Fabian bemerkt.

Update 5: Und in der Ukraine sind nur 3 eingezeichnet, aber eigentlich noch 4 in Betrieb, wie Christian Wien bemerkt.

Update 6: Inzwischen wurden von den aufmerksamen Kobuk-Lesern noch zahlreiche Fehler in der Grafik entdeckt. Danke für die vielen Hinweise!

Laut einem Artikel auf Heute.at hatte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel vergangenen Mittwoch großes Glück bei einem Helikopterflug:

Beide Antriebsturbinen fielen aus, konnten erst wenige hundert Meter über dem Boden wieder gestartet werden.

Weiter heißt es:

Der Helikopter landete zunächst in Offenburg, beim Weiterflug nach Oberschleißheim kam es schließlich zu technischen Komplikationen.

Was man bei diesem Satz vergessen hat, ist die Information, dass Angela Merkel in Offenburg bereits ausgestiegen war, um einen Wahlkampftermin wahrzunehmen. Der Hubschrauber, nun ohne Merkel, flog daraufhin nach einem Tankstopp zurück zu seiner Einsatzbasis, als sich nach gut 200 Kilometern der Beinahe-Unfall ereignete. Die Kanzlerin selbst war also nie in Gefahr. Von „Merkel entging nur knapp Helikopter-Unfall“ (Krone.at) kann also keine und von „Merkel stürzte beinahe mit Hubschrauber ab“ (Heute.at) erst recht keine Rede sein.

Der Spiegel-Online titelte „Merkel-Hubschrauber entgeht nur knapp Absturz“ und ergänzte:

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels entstand der Eindruck, Merkel habe zum Zeitpunkt des Beinahe-Unglücks noch in dem Helikopter gesessen. Dies war nicht der Fall. Wir entschuldigen uns für die Unklarheit.

Großartig auch das kleine Schaubild auf Bild.de, das das dramatische Ereignis zusammenfasst. Besondere Aufmerksamkeit bitte auf das kleine Auto am unteren Rand!

Das BILDblog hat eine Übersicht über weitere deutschsprachige Medien.

Eine Bildunterschrift soll wiedergeben, was auf einem Bild zu sehen ist. So, oder so ähnlich lernen es angehende JournalistInnen. Gelingt es dem/r RedakteurIn einen zusätzlichen „Dreh“ in den kurzen Text zu verpacken, so sorgt dies für gesteigerte Attraktivität und kann zusätzliche LeserInnen in die Meldung locken. Keinesfalls sollte die Bildunterschrift jedoch irreführend sein.

Dieser Fehler passierte der Außenpolitik des Online-Standard beim Live-Ticker zum Libyen-Bombardement. Ein Bild von einer gewaltigen Explosions-Fontäne, die von mehreren Fahrzeugen hochsteigt wurde mit der Hurra-Zeile untertitelt: „Der große Fotograf Goran Tomasevic in action.“ Das hat der große Fotograf bestimmt nicht verdient, dass ihn jemand irrtümlich für den Urheber der Explosion hält.

Die Wahrscheinlichkeit dieser Verwechslung ist nicht sehr hoch. Allerdings löst die Bildunterschrift auch ethische Bedenken aus. Die Abbildung dieser Explosion, bei der wahrscheinlich Personen zu Schaden gekommen sind, sollte nicht als Grundlage ästhetischer Huldigungen dienen. Das ist kein journalistisch angemessener Umgang mit menschlichem Leid.

Bleibt zu hoffen, dass hier die Unachtsamkeit Regie geführt hat. Schlimmer wäre, wenn sich da eine latente Kriegs-Euphorie als Fotografen-Begeisterung Luft verschafft hätte.

Edit: Der Online-Standard hat umgehend reagiert und die BU geändert. Entscheidend ist, wie man mit Fehlern umgeht.

Der große Fotograf als Bombenwerfer - Reaktion Online-Standard

Die medizinische Wirkung von homöopathischen Präparaten ist, ich will es einmal milde formulieren, äußerst umstritten. Oder besser gesagt: Wissenschaftlich betrachtet nicht vorhanden.

Das scheint aber noch nicht bis zum ORF Oberösterreich durchgedrungen zu sein. Das Thema: Eine österreichische Homöopathengesellschaft, konkret die Ärztegesellschaft für klassische Homöopathie (kurz ÄKH), fordert mehr Krankenkassenleistungen. Schon jetzt zahlt die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse für homöopathische „Medikamente“, aber auch der teure Besuch beim Homöopathen sollte laut ÄKH zukünftig abgegolten werden. Was in der Sendung Oberösterreich Heute vom 17.03.2011 dann dem Zuschauer präsentiert wurde, ist einseitig, blauäugig, manchmal schlichtweg falsch und zweitweise regelrechte Homöopathie-Propaganda.

Hier nur einige der vielen haarsträubenden Zitate aus dem sechsminütigen Beitrag:

Mit Arzneien, die so verdünnt verabreicht werden, dass Wirksubstanzen nicht nachweisbar sind. Die Wirkung wird nur durch den Informationsgehalt der Arznei erreicht.

Nun müsste dem Zuschauer nur noch jemand erklären, was der „Informationsgehalt der Arznei“ ist.

Wobei die klassische Homöopathie auch ihre Grenzen klar darlegt und nach Operationen oder im Fall von Krebs oft zusätzlich zur Chemo- oder Strahlentherapie angewendet wird.

Dass Homöopathie zusätzlich hilft, Krebs zu heilen, ist beinahe schon fahrlässig falsch.

In der Schweiz haben ein Bericht, der der Homöopathie wissenschaftliche Effektivität bescheinigt und ein Volksentscheid dazu geführt, dass ab 2012 die Kassen homöopathische Behandlungen bezahlen.

Das ist ebenso nur teilweise richtig, das beweist schon die Lektüre des zugehörigen ORF-Online Artikels. Dort findet sich im letzten Absatz nämlich der Beschluss des Eidgenössischen Department für Inneres und der lautet folgendermaßen:

Bis heute fehlt der Nachweis, dass diese fünf Behandlungsmethoden (Homöopathie, anthroposophische Medizin, Neuraltherapie, Phytotherapie und die traditionelle chinesische Medizin – Anm. des Autors) gesetzlichen Kriterien der Wirksamkeit, der Zweckmässigkeit [sic] und der Wirtschaftlichkeit (WZW) vollumfänglich erfüllen.

Im Studiogespräch von Oberösterreich Heute geht es in diesem Tonfall weiter. Geladen sind klarerweise keine Kritiker der Homöopathie, sondern ein praktizierender Homöopath und Prim. Prof. Dr. Maximilian Gstöttner von der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse. Letzterer lässt keinen Zweifel mehr:

[…] völlig außer Streit ob Homöopathie wirkt oder nicht. Sie wirkt.

Und wer freut sich schlussendlich über diese Berichterstattung? Eh klar: die ÄKH. Damit die Krankenkassen weiter/noch mehr für angeblich heilende Zuckerkugeln blechen.

(Dank an Stefan Löffler für den Hinweis.)

In einem Artikel von DerStandard.at werden 14 Österreicher als „mutmaßliche Täter“ bezeichnet, weil sie sich im Internet über ihre sexuellen Vorlieben für Buben ausgetauscht haben. Ein Strafbestand besteht nicht, weil es in Österreich nicht verboten ist, derartige Themen zu diskutieren. Weder gab es Hinweise auf Konsum einschlägiger Filme/Fotos oder Bilderaustausch noch auf strafbare Handlungen an Kindern. Laut Standard würde es sich hier um eine „Gesetzeslücke“ handeln.

Auch der Kurier springt mit seiner Story „Laxes Gesetz schützt Pädophile“ auf den gleichen Zug auf, bezeichnet die 14 Österreicher als „Verdächtige“.

Wenn man emotional besetzte Themen wie Kinderpornographie behandelt, begibt man sich üblicherweise auf einen schmalen Grat zwischen Verharmlosung und Überreaktion. Ob die österreichischen Gesetze zum Schutz von Kindern nun ausreichend sind oder nicht, ist eine andere Frage. Fakt ist jedoch eines: Menschen als „Verdächtige“ oder „mutmaßliche Täter“ zu bezeichnen, von denen im Sinne des StGBs keine strafbaren Handlungen bekannt sind, kann journalistischen Standards wohl kaum entsprechen.

(Dank an Christian S. und K. für die Hinweise.)