..dass diese Zeitung von Menschen gemacht wird, die selbst in Villen leben und dennoch andere Menschen an den Pranger stellen, wenn diese sich erdreisten, zwar arbeits- und beinlos aber nicht obdachlos zu sein.
Übrigens wird die Zahl der akut Obdachlosen in ganz Österreich auf bis zu 2.000 geschätzt, „Heute“ übertreibt also um ein Vielfaches, wenn sie von 10.000 alleine in Wien schreiben.
„Heute“, 17. Februar. Via Michael L. auf Facebook.
„Eingenistet im Enddarm der Kronen Zeitung lebt es sich als Politiker leichter.“ schreibt der grüne Landtagsabgeordnete Martin Margulies in seinem Blog und listet das Inseratenvolumen zur Wiener Volksbefragung nach Zeitung auf. Mit großem Abstand Nummer eins: Hans Dichands „Kronen Zeitung“, mit brutto fast €350.000 Anzeigevolumen, gefolgt von der von Dichands Schwiegertochter Eva geführten Gratiszeitung „Heute“.
Margulies vermutet: „Die Anfütterung zwecks positiver Berichterstattung hat System.“
Der Blogger Oliver Ritter hat zudem das Inseratenaufkommen der Stadt Wien in „Heute“ beobachtet und unabhängig von der Volksbefragungskampagne in den ersten zehn Februarausgaben an fünf Tagen bis zu zwei weitere Inserate der Stadt Wien gefunden. In Summe zählt Oliver 18 Inserate der Stadt Wien in diesen 10 Ausgaben von „Heute“.
Ob und wie sich das Anzeigenaufkommen auf die journalistische Arbeit auswirkt, ist jedenfalls schwer objektivierbar. Gibt nicht irgendwo eine Institution oder ein Watchblog, die sich kritischem Monitoring politischer Werbung verschrieben haben?
(Grafik: Martin Margulies.)
Es ist großartig, wenn „Heute“ das heutige gesellschaftspolitische Gewicht von Facebook-Gruppen anerkennt und heute so titelt:
Dank „Heute“ konnte die getitelte Zahl von 89.000 Unterstützern in der betreffenden Facebook-Gruppe heute auch tatsächlich erreicht werden. Hier der Artikel im Volltext.
Die Woche ist noch jung, darum hier Vorschläge für weitere Berücksichtigung moderner Facebook-Bürgerinitiativen:
Die Gruppe „Mein Wecker ist ein Arschloch“ kann jede Unterstützung gebrauchen. Ähnlich die Gruppe der 76.000 allabendlichen Mathematiker:
Wie die Kämpfer gegen die Gefahren kalten Rauchs verdienen auch die Aktivisten aus der Gruppe „Alkohol ist böse“ Aufmerksamkeit:
Immerhin bald 25.000 Frauen stehen auf Männer, die gut riechen – vielleicht eine Headline für den nahen Valentinstag?
Ich hatte bislang keine Ahnung, wer Ed Hardy ist, aber dank dieser Facebook-Gruppe weiß ich, dass es sich um einen Modeschöpfer handelt, dessen Kreationen sich dadurch auszeichnen, über die Intelligenz seiner Träger Auskunft zu geben. Eine Information, die „Heute“ seinen Lesern nicht vorenthalten sollte: