Andreas Quatember lehrt Statistik an der JKU Linz. Der folgende Beitrag erschien zuerst auf seiner Instituts-Homepage in der Rubrik “Unsinn in den Medien”.
 
„Ein Viertel der Studenten ist alkoholabhängig“ (APA-Meldung vom 29.9., hier auf Krone Online, gefunden von Daniel Pauger)
Da wird einem ja schon bei der Überschrift schlecht. Wenn man in Studierendenheimen eine Umfrage macht, erhält man sicherlich keine repräsentative Stichprobe aller Studierenden in Hinblick auf das Merkmal Alkoholkonsum. Dann zu behaupten, weil ¼ in der Umfrage als alkoholabhängig eingestuft wird, dass dies der Prozentsatz unter allen Studierenden sein soll, ist … naja, lassen wir das unkommentiert.
Faktum ist jedoch, dass es sich hierbei natürlich in keinerlei Hinsicht um eine Zufallsauswahl aus der Grundgesamtheit aller Studierenden handeln kann. Deshalb ist auch ein Hinweis darauf, dass der Raucherprozentsatz signifikant weniger sei als in einer anderen Studie, reiner Unsinn. Solche Schlüsse lassen sich nur auf Basis von Zufallsauswahlen ziehen. Hatte jede(r) Student(in) eine Chance, in diese Stichprobe zu gelangen? Oder waren es nur die Studierenden, die in Heimen wohnen, wo man am Abend gerne zusammen sitzt, diskutiert und dann und wann auch mal gerne feiert?
