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ORF: „Mutig gegen Armut“ mit Andi & Alex

Gemeinsam mit über 70 Sendeanstalten widmet der ORF sein Programm derzeit eine Woche lang dem internationalen Themenschwerpunkt Armut. Es wäre nun tatsächlich unfair, seine Bemühungen allein am folgenden Video zu messen. Was die Verantwortlichen allerdings geritten hat, Barbara Karlich, die Promi-Millionenshow und „Frisch gekocht“ mit Andi & Alex offiziell als Beitrag zu diesem anspruchsvollen Schwerpunkt auszuweisen, bleibt ein öffentlich-rechtliches Rätsel.

Alleine, arm sind die beiden Letztgenannten ja schon irgendwie, beim Versuch, das Thema mit Gewalt in ihre Show zu backen:


Originalvideo
(auch mit Untertiteln) abrufbar bis 4.12.2012

Alex: Dieses Gericht eignet sich natürlich auch dafür, dass man altbackenes Brot nimmt. Weil s’isch ja heutzutage natürlich – leben wir in einer Zeit, in einer sogenannten Weg…werfgesellschaft. Es wird viel zu viel Zeug weggschmissen. [Andi lacht kurz im Hintergrund] Und irgendwo – wiss ma alle – auf der Welt gibt’s Leut, die haben… [Zu Andi gerichtet] Ja, es is so! Es is so, mein lieber Freund! Und grod do liegt mir des sehr am Herzen, dass dieser Brotkuchen a mit altbackenem Brot … wenn du a Brot dahoam hast, dass du sagst, da mach ich mir einmal das. Natürlich net … jedes Schwarzbrot passt da net, aber mit einem harten Brot oder a Baguette kannst da immer reintun. Jetzt bitte, mein lieber Freund.

Andi: Bin i scho wieder dran? Na i wollt nur sagen, in der Hitze des Gefechtes hab ich verstanden – vielleicht ham Sie’s eh nicht verstanden – es wird viel zu viel Zeit weggeschmissen. Brot hast du wahrscheinlich gemeint?

Alex: Natürl… na … generell Lebensmittel!

Andi: In dieser schnellen Zeit wird viel zu viel Brot weggeschmissen!

Alex: Ja, in dieser heutigen Zeit, in dieser schnellen Zeit!

Andi: Ja genau, ich weiß ja was du meinst, mein Lieber!

Alex: Ja, das freut mich wenn du so gut aufpasst, wenn ich einmal einen Vortrag halt.

Andi: Jo na, das is a interessant, Alexander. Weißt, is ja a wirklich wahr.

Alex: Ja, es is wahr, Und man sagt a immer: „Ja, ja was soll ma, weil können wir auch nix dafür…“. Aber wenn jeder ein bissl darauf achtet, dass er mal beim Einkaufen vielleicht a noch mehr nachschaut: „Brauch i das wirklich alles?“, dann muss man darauf folgend natürlich weniger wegschmeißen. Und das wäre für uns alle gut.

[…]

Alex: Das mit Brot von gestern gemacht, da fallt mir abschließend nur noch ein: „Altes Brot ist nicht hart. Ohne Brot, das ist hart.“ Das isch wieder meine philosophische Ader, in mir. Du… [lacht] Wahnsinn, oder?

Andi: Na, des is psychologisch sehr wertvoll.

Und morgen zum Schwerpunkt im ORF:
„Angst vor der Armut: Ich kann mir das Leben nicht mehr leisten“. Ein aufrüttelnder Talk mit Barbara Karlich, die anhand österreichischer Schicksale schonungslos aufzeigen wird, warum globale Anstrengungen zur Bekämpfung der bittersten Armut auf unserem Planeten jetzt so wichtig sind.

(Mit Dank @schaffertom für diesen Tweet)

 

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1 Kommentar(e)

Duke - Am 02. December 2012 um 21:14

„Altes Brot ist nicht hart, ohne Brot: das ist hart!“

Oh, welch lyrische Raffinesse!