Man muss es neidlos anerkennen, das ist die hohe Kunst des Boulevards — was in seriösen Medien eine kleinlaute Richtigstellung wäre, wird in der Kronen Zeitung zu einer Heldengeschichte über die eigene Macht und Wichtigkeit.
Wir erinnern uns: Die „Krone“ hatte letzte Woche praktisch frei erfundenen „EU-Schwachsinn“ verbreitet, wonach eine geänderte Richtlinie das Aus für freiwillige Feuerwehren und Rettung bedeute.
EU-Abgeordnete von ÖVP und SPÖ haben daraufhin in Aussendungen vergleichsweise scharf widersprochen. Von „unbegründeter Panikmache“ und „grundlosem EU-Bashing“ war darin die Rede. Und dass hier jemand nicht kapiert habe, wie Österreich in Brüssel mitredet. Jedenfalls gebe es derzeit keine derartigen Pläne und „das wird es mit uns sicher auch in Zukunft nicht geben“, so die EU-Abgeordneten Karas und Becker.
Wie bringt man das nun den eigenen Lesern bei, ohne dass einem ein Zacken aus der Krone bricht? So:
Rettung, Feuerwehr drohte Aus — Nach „Krone“-Berichten:
Parlamentarier-Hilfe für HelferIm nächsten Jahr sollte eine EU-Arbeitszeitrichtlinie die Einsatztätigkeit ehrenamtlicher Feuerwehr- und Rettungsleute praktisch unmöglich machen. Nach kritischen „Krone“-Berichten aber versprechen nun die österreichischen EU-Parlamentarier Othmar Karas und Heinz Becker: „Dem werden wir nie zustimmen!
Es gibt keinen Vorschlag der EU-Kommission, den Status der freiwilligen Feuerwehren im EU-Recht zu ändern oder deren Arbeitszeit zu begrenzen. Und selbst wenn sie einen solchen Gesetzesvorschlag machen würde, müssten immer noch das Parlament und der Rat eine solche Änderung beschließen. Und das wird es mit uns sicher auch in Zukunft nicht geben", betonen Karas und Becker gemeinsam heute in Brüssel.
