Wir recherchieren nach,
damit ihr nicht müsst.

Hilf uns: Nur noch 23 Tage!

  • 315/1.000 Mitglieder

„Österreich“ische Mathematik

Dass „Österreich“ manchmal scheinbar eigene mathematische Regeln aufstellt, ist ja nichts Neues. Dass Herausgeber Wolfgang Fellner selbst anscheinend so seine Probleme mit dem Prozentrechnen hat, ist allerdings schon bezeichnend.

Am Sonntag, den 4. Dezember, spricht er in seiner täglichen Kolumne „Das sagt Österreich“ über mögliche Mehrkosten für den Steuerzahler durch die Gehaltserhöhung der Beamten.

(…) ein Gehaltsplus von 2,5 % (…) Insgesamt bluten wir für unsere Beamten heute mit 300 Mille neuen Kosten, werden aber aufs Sparen eingeschworen.

Nur einen Tag später, in der Ausgabe vom Montag, den 5. Dezember, ist die Sache dann auch entschieden:

Gehälter steigen um 2,95 %

Das hieße dann also, höhere Mehrkosten als erwartet. Nicht aber lt. Rechnung von „Österreich“:

Der Deal kostet uns 277 Millionen Euro.

Also nochmal ganz langsam:
2,5 % wären also laut „Österreich“ 300 Millionen, 2,95 % demnach aber 277 Millionen Euro; das sind zwar 0,45 Prozentpunkte mehr, hier jedoch 23 Millionen Euro weniger.

Ein Blick in andere Tageszeitungen zeigt, das auch diese hier von Mehrkosten von 277 Millionen Euro durch die festgelegten 2,95 % sprechen. Gehen wir also davon aus, dass diese Zahl stimmt, müssen wir fast vermuten, dass dem Herausgeber mit seinen „300 Mille“ ein kleiner Rechenfehler unterlaufen ist.

(Herzlichen Dank an Leser Victor für den Hinweis.)

"Heute" und die kindliche Idee einer Preiszetterl-Justiz
Falscher Kuss in "Heute"