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Wie die „Krone“ für ihre Leser einen Flüchtlingssturm entfacht

Am Samstag haben Rechtsextreme einen italienisch/französischen Alpenübergang symbolisch gesperrt und sich in bewährter Form für medial effektvolle Bilder als Beschützer der Grenze inszeniert. Am nächsten Tag reagierten Linke darauf, indem sie ca. 40 Migranten demonstrativ über den Pass brachten, wobei es zu Rangeleien mit der Polizei kam.

Der französische Innenminister kündigte daraufhin verstärkte Polizeipräsenz an und verurteilte beide Vorfälle als „inakzeptable Aktionen“ von „Ultra-Rechten“ und „Ultra-Linken“ im Grenzgebiet.

Und so informiert die „Krone“ ihre Leser über diese rechten und linken Umtriebe an einem innereuropäischen Alpenpass:

Von Italiens Linken inszeniert - Erneut stürmen Migranten eine europäische Grenze (krone.at, 23.04.2018)

Später im Fließtext wird die rechtsextreme Aktion an der selben Grenze kurz erwähnt, allerdings wie ein isoliertes Ereignis, ohne Hinweis, dass dies der Auslöser für den ganzen „Sturm“ war.

Die knackige Schlagzeile, der Verzicht auf unnötig verwirrende Zusammenhänge und die zurückhaltenden Formulierungen des namenlosen „Krone“-Redakteurs verfehlen ihre Wirkung nicht: Der Artikel ist aktuell mit über 150.000 Aufrufen der meistgelesene auf krone.at:

 

Und während das Social-Media-Team auf Facebook vor „linken Krawallmachern“ erschrickt, …

 

… träumen manche „Krone“-Fans von einer Lösung, die bestimmt viel weniger Krawall erzeugt:

"Sexy", "heiß", "nackt": Der ganz normale Sexismus in Sportberichten
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