In der Zeit im Bild – am 18. Juli um 13 Uhr (Beitrag in der ORF TVthek eine Woche abrufbar) – wurden bei einem Bild, zur Ankündigung eines Beitrags, die Logos zweier Konkurrenzsender einfach wegretuschiert. Die Schriftzüge der Privatsender befanden sich auf den gut sichtbaren Mikrofonen. Im Beitrag selbst waren die Logos anschließend wieder deutlich erkennbar.
Fehlersuchbild. Welche Sender hat der ORF aus dem Bild retouchiert? pic.twitter.com/sjQ4EjBhtY
— Martin Thür (@MartinThuer) July 18, 2013
Auf Anfrage von Kobuk schickte uns Markus Wibmer von der ORF-Pressestelle folgende Stellungnahme:
„Der ORF bedauert – gerade im Licht der Diskussion vor wenigen Tagen –, dass es durch die individuelle Fehlleistung eines Mitarbeiters zu diesem Fehler gekommen ist. Aufgrund des sehr engen Zeitkorsetts konnte das Hintergrundbild inhaltlich-redaktionell nicht mehr kontrolliert werden. Es wurden jedoch mittlerweile Vorkehrungen getroffen, zukünftig solche Fehler auszuschließen.“
Dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art: Vor kurzem wurde aus einem Foto auf ORF.at, welches bei der Zwischenlandung des bolivianischen Präsidenten Evo Morales in Wien aufgenommen wurde, das Logo des Radiosenders 88.6 wegretuschiert. Laut ORF-On-Geschäftsführer Karl Pachner war das „redaktionelle Linie“ – die Firmenlogos könnten schließlich vom eigentlichen Bildinhalt ablenken. Für ORF.at wurde diese Vorgabe schließlich aufgehoben. Bis zur ZIB-Redaktion haben sich die neuen Regeln aber wohl noch nicht herumgesprochen.
6 Kommentar(e)
Warum wurde nicht der Leitl wegretuschiert?
Wo steht, dass Werbung (und nichts anderes ist ein mit Logo versehenes Mikrofon) gezeigt werden muss?
es ist schon am ende viel wind um nix – auf den rücken eines einzelnen mitarbeiters abgewälzt (danke pressestelle für die loyalität).
am ende ein menschlicher fehler ohne bösen hintergedanken. trotzdem angeprangert und zum problembär gemacht.
shit happens.
soll der bildredakteur sich selbst stellen und nach sibirien?
super ist aber, dass sich im engen zeitkorsett — was für eine begnadete formulierung – das retuschieren aber schon ausgegangen ist 😉
Wenn man einem Zeitungsartikel darüber glauben darf, braucht sich der ORF nicht auf einen Mitarbeiter abputzen. Nicht umsonst hat wohl der gute Wrabetz eine dienstliche Anweisung gegeben, dass künftig durch Schnitt und Kameraführung das Aufnehmen von Konkurrenzlogos möglichst zu vermeiden, aber Bildretuschierung zu unterlassen ist.
Es ist wohl ein bisschen naiv, hier nur menschliche Fehler aber keine Hintergedanken zu sehen. Zumindest würde ich als menschlichen Fehler hier den vorauseilenden Gehorsam, selbst im engen Zeitkorsett noch zu retuschieren, einstufen.
Dreist!