ORF Kärnten schreibt in einem Artikel und in einem Teaser dazu auf der ORF-Startseite, Muslime wären die drittgrößte Glaubensgemeinschaft in Kärnten. Kann das stimmen?
Hier die Antwort:
Quelle: Wikipedia bzw. Statistik Austria.
Während die Aussage „drittgrößte Gruppe an Gläubigen“ wörtlich genommen nicht falsch ist (Konfessionslose sind eher keine Gläubigen), ist sie doch zumindest grob irreführend.
(Danke für den Hinweis an Marlene)
10 Kommentar(e)
Der Unterschied von Menschen ohne Religionsbekenntnis zu Menschen mit ist, dass sie sich nicht auf irgendeinen gemeinsamen Glaubensinhalt festlegen, das können von Esoteriker_innen über militante Atheist_innen bis zu leuten die an einen persönlichen Gott aber keine Kirche oä glauben alles sein, deshalb halte ich es für unzulässig uns zusammenzufassen und die Formulierung des ORF für korrekt.
@Thomas: Darüber kann man streiten, aber schon alleine die Darstellung einer Gruppe in Marginalgröße als drittgrößte ist für mich irreführend.
Ich bin hier etwas voreingenommen, aber der ORF Kärnten schreibt auch ganz klar „Etwa 1.000 Personen wahlberechtigt.“ Und spätestens da muss einem die Größenordnung klar werden. Wenn wir jetzt die strenggläubigen Katholiken + die zumindest Weihnachtsmettengeher aus dem großen Balken rausnehmen, würde er auch deutlich unter die 50 Prozent schrumpfen. 2 Prozent sind – immerhin – 2 Prozent und damit die drittgrößte Religionsgemeinschaft in Kärnten. Das BZÖ hat ja bundesweit laut Umfragen auch nicht mehr und darf sich trotzdem als fünftgrößte Partei der Republik bezeichnen. 😉
ah ja. Man merkt woher der Wind weht. Die faktisch absolut richtigen Angaben des ORF (auch das Wording stimmt) werden hier versucht in das Licht der Unklarheit oder gar Irreführung zu stellen. Warum hatte ich mich erst gefragt. Dann war es mir schlagartig klar, als ich die Grafik sah: Die Atheisten-Missonare (@Helge) sind da wieder mal am Werk. Nichts dagegen zu sagen, wenn sie am Rand anmerken: „Einschaltung der Atheisten-Mission“.
Spaß beisteite: Das find ich nicht Ok. Hier wird etwas kritisiert, weil es als irreführend „empfunden“ wird. Was soll da der Maßstab sein. Entweder es ist objektiv irreführend oder nicht…
@Saibot: Da geht es nicht um dritt- oder viertgrößt sondern um die Darstellung einer 2%-Gruppe als „drittgrößte Religion“.
Was gibt es hier eigentlich groß zu diskutieren? Nachdem OB eindeutig keine Religion ist, ist der Islam nun mal die drittgrößte Glaubensgemeinschaft. Was ist daran falsch oder schlecht? Linux ist nach Windows und Mac OS mit ca. 1% am Desktopmarkt auch das Betriebssystem mit dem drittgrößten Marktanteil. Und? Da gibt es wirklich null Interpreationsraum.
„Da gibt es wirklich null Interpreationsraum.“
Nein? Die Zahlen werden ja nicht in einem Vakuum präsentiert, sondern es wird versucht hier die Muslime unterschwellig als große Gruppe darzustellen. „Drittgrößte Glaubensgruppe? Na, klar, die vermehren sich ja wie die Kaninchen“ ist was beim Leser, besonders beim Kärnter, ankommen soll. Nicht das die Glaubensgemeinschaft mit knapp 10000 Mitglieder in Kärnten an der Wahrnehmbarkeitsschwelle kratzt.
Und wenn man jetzt noch die Katholiken und Protestanten zur Religion der Christen zusammenfasst (ich weiß, für echte Katholiken sind wir Protestanten keine Christen 😉 ), dann bildet der Islam sogar die zweitgrößte Religion.
Und nur mal so: Gibt’s bei euch in Österreiche keine Juden ?
@Tomtom: Gute Frage. Nach den Zahlen der Statistik Austria und dem Wikipedia Artikel (jaja, ich weiß) über die israelitische Kultusgemeinde stellen gläubige Juden 0,018 % der Bevölkerung ausserhalb Wiens – das ist eine Person pro 5500 Einwohnern.
Ich bin da eben anderer Ansicht. Wenn die Anhänger des Islam (=eine Religion) eben auf Paltz 3 sind, dann ist das ja wohl auch so. Das hat ja mit dem Aufwiegeln und „…vermehren sich ja wie die Kaninchen…“ nichts zu tun. Sicher, besser wäre die genaue Angabe. Falsch ist es aber jdenfalls nicht. Außer man betrachtet die 8% Atheisten als Religion, aber dann sind es ja auch wiede keine Atheisten, oder?
Jedenfalls könnte man hier wirklich streiten ob die Kritik angebracht ist. m.E. nicht wirklich, aber gut …