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Sind Lehrlinge so unzufrieden, wie „Heute“ behauptet?

„Heute“ und Heute.at befassen sich mit der angeblich niedrigen Zufriedenheit heimischer Lehrlinge und beziehen sich dabei auf die neueste Handelsumfrage der GPA-djp Bundesjugendabteilung. Abgesehen davon, dass sich die Studie nicht um alle Lehrlinge, sondern hauptsächlich um Handelslehrlinge dreht, sind die genannten Zahlen über weite Strecken falsch.

Es beginnt schon in der zweiten Zeile des Artikels:

Fast 70 % der Lehrlinge müssen zum Teil unbezahlte Überstunden leisten, ihr Lohn ist vielen zu gering.

Laut der Studie haben 70% der befragten Lehrlinge (insgesamt 1531 retournierte Fragebögen) schon Überstunden leisten müssen. Dies deutet jedoch nicht auf den Regelfall hin.

85 % der Lehrlinge haben keine Chance die Reifeprüfung zu absolvieren.

Laut Studie können jedoch nur 24,7% der Befragten nicht an der Berufsmatura teilnehmen.

Sie werden in ihrer Arbeit zu viel gefordert, 69 % leisten Überstunden, 42% sogar freiwillig – zum Teil ohne Bezahlung.

Ganz so stimmen diese Zahlen nicht, 70% der Befragten haben schon einmal Überstunden leisten müssen und davon 41,7% freiwillig. Kurz nachgerechnet leisten somit 29,2 % der befragten Lehrlinge freiwillig Überstunden.

Denn fast jeder zweite Lehrling hat Angst, seine Stelle zu verlieren, obwohl 55% der Befragten angaben, nicht den Wunschberuf zu lernen.

Insgesamt haben 22,9% der befragten Lehrlinge, und somit nicht jeder zweite, Angst ihre Lehrstelle zu verlieren und nicht 55% sondern 45,7% der Befragten lernen nicht in ihrem Wunschberuf.

Ganz so hoffnungslos schaut die Zukunft unserer Lehrlinge doch nicht aus.

"Heute" lässt WienerInnen täglich 13,5h in Öffis sitzen
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