Auf ein Musterbeispiel dafür, wie Medien komplette Presseaussendungen einfach übernehmen und veröffentlichen, hat uns Kobuk.at-Leser Alexander Fritz heute aufmerksam gemacht.
Ihm kam ein Artikel der Vorarlberger Nachrichten auf vol.at merkwürdig unjournalistisch vor. Nach kurzer Recherche konnte die dazugehörige Pressemitteilung dann auch problemlos gefunden werden.
Unter der Überschrift „Wem gehört dieser Po?“ ist die Pressemeldung fast 1 zu 1 (einzelne Wörter wurden gestrichen oder ergänzt) veröffentlicht worden.
Was Kobuk-Co-Autor Werner Schrittesser an Gallien erinnert:
Ganz Österreich ist von fleißig recherchierenden und eigene Nachrichten verfassenden JournalistInnen durchdrungen. Ganz Österreich? Nein, ein kleines Blatt braut seinen eigenen Zaubertrank, welcher Presseaussendungen zu Nachrichten – pardon: Vorarlberger Nachrichten werden lässt.
Vielen Dank für den Hinweis, Alexander!
Foto: © obs/AXE Unilever Deutschland
2 Kommentar(e)
„Ganz Österreich ist von fleißig recherchierenden und eigene Nachrichten verfassenden JournalistInnen durchdrungen.“ – da muss ich da schon lachen… Auch bei anderen Zeitungen, Onlineportalen und gar bei ORF.at werden Pressemitteillungen einfach übernommen. In punkto Effizienz der Nachrichtenproduktion und -Verwertung können sich viele österreichische Medienunternehmen noch etwas vom Vorarlberger Medienhaus abschauen.
Leider muß ich Stefan Recht geben, ich glaube wenn es eine gut formulierte Pressemeldung gibt, dann wird die im Normalfall kopiert, ich kenn da einige Beispiele, hab auch schon selbst einige fabriziert. Das Best was mir mal passiert ist, ich habe auf die erboste email eines Stadtbekannten reagiert, der seine Meinung an mehrer Leute, unter anderem auch an die lokale Zeitung schickte. Darauf hin habenwir zwei bis drei mal hin und her geschrieben, immer an alle. Die Woche darauf war unser email Verkehr zwar etwas gekürzt, aber Inhaltlich doch vollständig in der Zeitung.