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und schauen fern.

Bgld-Wahl: Scheckbuch-Journalismus von „Heute“?

Kommenden Sonntag, den 30. Mai, wird im Burgenland ein neuer Landtag gewählt. Und so kam es bereits seit der Bundespräsidentschaftswahl vor 4 Wochen zum einfachen Plakatwechsel im Burgenland. Dort, wo einst Heinz Fischer (momentan[!] nicht SPÖ) unserem Handeln mehr Werte abverlangte, grinst uns nun ein Hans Niessl (SPÖ) entgegen.

Und so, wie die Plakatwerbung im Burgenland nahtlos in die Landtagswahl übergeleitet wurde, so erging es auch der Printwerbung. Irritierend entdecken „Heute“-Leser jedoch letzten Mittwoch den 19.Mai, dass diese sogar ganzes „Burgenland-Spezial“ im Sinne der SPÖ auf die Beine gestellt hatte:
8 Seiten mit 12 Artikeln, prallgefüllt mit lauter Errungenschaften der Niessl-Regierung:
Von
„Für Pendler: Investitionen in Bahn“
bis
„Burgenland trotzt der Krise“
war alles dabei.
Kein schlechtes Wort der sonst so überaus „kritischen“ U-Bahnzeitung. Dazu ausschließlich lächelnde Gesichter und immer strahlte der burgenländische Landeshauptmann mit den anderen um die Wette.
Abgeschlossen wurde dieses „Good News“-Feuerwerk schließlich mit einer halbseitigen Werbeanzeige Hans Niessls SPÖ mit einer stichwortartigen Zusammenfassung ihrer größten Erfolge im „Bildungsland Burgenland“.
Dass das Ganze nichts weiter, als bezahlte Werbejournalismus war, erfuhr der Leser nur einmal und zwar beiläufig auf der ersten Seite, wo links unten neben Strahlemann Niessl vertikal zu lesen war: „Bezahlte Druckstrecke“.
Dass es sich dabei um Parteiwerbung handelte und wie lange diese war, wurde dort und auch auf nachfolgenden Seiten nicht erwähnt bzw. je wiederholt.
Hinzukommt, dass das „Heute“-Layout 1 zu 1 übernommen wurde und beim Weiterlesen unklar blieb, wo die Werbung aufhörte und der redaktionelle Journalismus tatsächlich weiterging.
In Artikel 4, § 26, des österreichischen Mediengesetzes (pdf) steht dazu:
„Ankündigungen, Empfehlungen sowie sonstige Beiträge und Berichte, für deren Veröffentlichung ein Entgelt geleistet wird, müssen in periodischen Medien als „Anzeige“, „entgeltliche Einschaltung“ oder „Werbung“ gekennzeichnet sein, es sei denn, dass Zweifel über die Entgeltlichkeit durch Gestaltung oder Anordnung ausgeschlossen werden können.“
Was auf diesen 8 Seiten von der SPÖ bezahlt und welche Artikel tatsächlich von „Heute“ unentgeltlich im Sinne der SPÖ geschrieben wurden, bleibt die U-Bahn-Zeitung, trotz des kläglichen Hinweises auf der ersten dieser 8 Seiten, ihren Lesern schuldig.
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