Es ist großartig, wenn „Heute“ das heutige gesellschaftspolitische Gewicht von Facebook-Gruppen anerkennt und heute so titelt:
Dank „Heute“ konnte die getitelte Zahl von 89.000 Unterstützern in der betreffenden Facebook-Gruppe heute auch tatsächlich erreicht werden. Hier der Artikel im Volltext.
Die Woche ist noch jung, darum hier Vorschläge für weitere Berücksichtigung moderner Facebook-Bürgerinitiativen:
Die Gruppe „Mein Wecker ist ein Arschloch“ kann jede Unterstützung gebrauchen. Ähnlich die Gruppe der 76.000 allabendlichen Mathematiker:
Wie die Kämpfer gegen die Gefahren kalten Rauchs verdienen auch die Aktivisten aus der Gruppe „Alkohol ist böse“ Aufmerksamkeit:
Immerhin bald 25.000 Frauen stehen auf Männer, die gut riechen – vielleicht eine Headline für den nahen Valentinstag?
Ich hatte bislang keine Ahnung, wer Ed Hardy ist, aber dank dieser Facebook-Gruppe weiß ich, dass es sich um einen Modeschöpfer handelt, dessen Kreationen sich dadurch auszeichnen, über die Intelligenz seiner Träger Auskunft zu geben. Eine Information, die „Heute“ seinen Lesern nicht vorenthalten sollte:
6 Kommentar(e)
Ich bin so froh das ich nicht mehr mit dem zug pendeln muss…HEUTE ade´
Nette Ansicht.
Gut gewählt, perfekte Ideen für die kommenden Wochen.
Da braucht sich ‚Heute‘ nicht mehr so anstrengen für die Titelseite.
Dankeschön für die vielen Schmunzler!
Hm, was’n hier passiert? Umgekehrte Korrelation der Qualität von Heute und Kobuk? 😉
Das Unterirdische Bahnblatt kann man zu Recht für Vieles kritisieren, aber dieser Artikel gibt eine eher schlechte Zielscheibe ab. Weder sachlich falsch, noch moralisch verwerflich, höchstens fraglich, ob es eine würdige Titelstory war. Ich finde übrigens, ja. Dürfte es sich mit 89.000 Mitgliedern doch um die bislang erfolgreichste Facebook-Aktion mit reinem Österreichbezug (daher geht auch die Polemik mit den anderen Gruppen ins Leere) handeln.
@Hans: Du hast recht, die Facebook-Aktion ist bemerkenswert und relativ erfolgreich (Erfolg im Sinne von Aufmerksamkeit, noch nicht im Sinne von konkreten Änderungen). Und du hast auch recht – mein Beitrag ist bewusste Polemik, Persiflage:
Zwei Dinge haben mich dazu bewogen:
1. Die Story ist zwar bemerkenswert, aber damit zu titeln halte ich für massiv übertrieben. Die Redaktion verwendet die Gruppe, um selbst zu kampagnisieren. Ein Einspalter im Blattinneren hätte gereicht.
2. Die Formulierung „auf den Barrikaden“. Jeder der Facebook kennt, weiß, dass es gerademal eines flotten Mausklicks bedarf, um gegen irgendwas zu protestieren. Das zeigen die Katzencontent-Headlines recht schön, finde ich.
Finde das jetzt auch nicht wahnsinnig verwerflich. Grade „Heute“ hat ja schon öfter gezeigt, dass sie eine gewisse Affinität zum Web und zur Jugendkultur generell haben. Gerade nachdem ja auch gern mal – und das auch von dir – den Exponenten der Old Media vorgeworfen wird, sich dem Web zu verweigern, find ichs komisch jetzt „Heute“ einen Strick daraus zu drehen, eine Facebookgruppe prominent zu platzieren (welchen Impact so eine Gruppe haben kann ist da eine ganz andere Frage).
@Richard: Hinter der Headline sehe ich nicht Affinität zum Netz sondern einen etwas an den Haaren herbeigezogenen Anlass, Campaigning zu betreiben. Finde persönlich sowohl die Wahrnehmung von Facebook-Kampagnen als auch den Einsatz für rauchfreie Lokale begrüßenswert. Eine Übertreibung ist es dennoch.