Man stelle sich folgende Szene vor: Die größten Fastfood-Restaurants in Österreich gehen gemeinsam zum ORF und wünschen sich dort eine neue Sendung. Ein wöchentliches „Infomagazin“ zum Thema Ernährung, aber ausschließlich mit Fokus auf Fastfood. Es werden die Vorzüge von Fastfood erläutert, es gibt hochglanzgefilmte Einblicke in die Produktion und Entwicklung. Probleme werden nur thematisiert, um auf die innovativen Lösungen der Hersteller zu verweisen. Kleinere Nachteile lassen die zahlreichen Vorzüge noch überzeugender erscheinen. Und was sich nicht kleinreden lässt, wird mittels lehrreicher Verbrauchertipps geschmeidig an die Eigenverantwortung der Kundschaft abgewälzt. Und die Programmverantwortlichen im ORF sagen: „Das ist eine wunderbare Idee, so machen wir das!“
Unvorstellbar? Nun, genau dieses Kunststück ist dem Arbeitskreis der Automobilimporteure (einem Zweig der österreichischen Industriellenvereinigung) gelungen. Vor knapp 14 Jahren haben sie dem ORF Autofocus ins Nest gelegt. Ein als „Servicemagazin“ getarntes 5-minütiges PR-Fenster für die Kraftfahrzeugindustrie. Immer am Mittwoch, auf dem hervorragenden Sendeplatz vor der Zeit im Bild 2. In den Anfangsjahren noch direkt von den Mitgliedern der Autolobby finanziert, trägt der ORF laut Recherchen von Dossier inzwischen die Kosten aber selbst – großteils wohl aus Gebührengeldern. Nähere Details dazu will man auf Anfrage nicht verraten.









