Die Auslandskorrespondenten der taz wehren sich gegen Kündigung und neue Verträge:
Die beiden Zutaten, sinkende Auflagen und damit Werbeeinnahmen bei den Tageszeitungen und die Möglichkeit, direkt und unvermittelt mit uns, der Öffentlichkeit, in Kontakt zu treten, legen die Vermutung nahe: Solche Aktionen werden wir nicht zum letzten Mal gesehen haben.
Außerdem wird es eh Zeit, dass sich auch in Europa Journalisten zusammentun und selbst Neues ausprobieren, ähnlich wie die Gründer von Politico in den USA.
(Via Gawhary.)
Diesen Sonntag hat Fleischhacker doch tatsächlich in der „Presse“ darum gebettelt, man möge seine „Presse am Sonntag“ nun bitte abonnieren. Die ist ja jetzt auch nicht wirklich schlecht gemacht, abgesehen von den unsäglichen Leitartikeln des Chefredakteurs und seiner Adjutanten. Allerdings merkt man der „Presse am Sonntag“ auch ein bisschen an, dass sie nicht von einer eigenen, sondern von der (wahrscheinlich schon vorher nicht gerade unterbeschäftigten) Wochen-„Presse“ Redaktion erstellt wird.
Da war diesen Sonntag zum Beispiel ein Artikel über Internetsucht in China. Naja. Selbst als das Thema aktuell war (so vor ca. 2-3 Jahren), waren die meisten Geschichten darüber eher anekdotischer Natur. Aber da sich die „Presse am Sonntag“ ja auch eher als Magazin denn als schnelllebige Tageszeitung sieht, ist ein solcher Artikel ganz ok. Es soll ja noch Leute geben die noch nicht darüber gelesen haben, wie verrückt diese Chinesen sind, die ihre Kinder mit Elektroschocks davon abhalten wollen, Computer zu spielen oder im Internet zu surfen.
Interessant sind allerdings zwei Dinge an diesem Artikel. Erstens, dass der von einer Jutta Lietsch geschriebene Artikel auch gestern bei der Online-taz erschien. Was ja nicht wahnsinnig ungewöhnlich ist, schließlich müssen Seiten gefüllt werden. Und wenn nötig, wird zugekauft. Noch interessanter aber ist die Auswahl der Überschriften und Anreißer für ein und denselben Artikel.
„Presse“:
„taz“:
Während die „Presse“ das Hauptaugenmerk darauf legt, dass es doch tatsächlich Menschen gibt, die ihr Leben in einer Parallelwelt verbringen, stößt sich die „taz“ eher daran, dass diesen wie „Treibholz“ Dahintreibenden ihr Slackertum mit Elektroschockern ausgetrieben wird.
Ein kleiner, aber irgendwie entlarvender Unterschied.
Dieser Beitrag ist auch auf richardhemmer.com erschienen.