Wäre es nicht schön, einen Blick in die Zukunft zu werfen? Laut dem Horoskop soll genau das möglich sein. Freilich, ein leeres Versprechen. Das merkt schnell wenn man bei verschiedenen Medien sein Horoskop liest: Laut Kurier ist heute mein Optimismus im Job ansteckend; laut Kronen Zeitung soll ich heute – ebenfalls im Beruf – „mit Konsequenzen warten, bis sich der Ärger gelegt hat“. Wer bitte erfindet diese Texte?
Die Zukunft liegt nicht in den Sternen.
Ich wollte wissen, wie Horoskope tatsächlich entstehen und habe mich auf die Suche nach Menschen gemacht, die in den diversen Medien für die Horoskope verantwortlich waren. Am Ende habe ich mit acht Gesprächspartner:innen gesprochen, die mir erzählt haben, wie das in ihrem Medium läuft.
Wer sich schon immer gefragt hat, warum Österreicherinnen schirch sind wie die Nacht dunkel, während bereits die Grenzbalken der Ostgrenze von rassigen Gazellen bewacht werden, für den hat die Puls4-Jurorin von Austria’s Next Topmodel, Elvyra Geyer (gerüchteweise auch für die Reality-Serie „Mein Schlauchboot und ich“ vorgesehen), eine plausible Erklärung. Im „Großen Interview“ mit der Puls4-Website (ja, die) sagt sie:
Ich persönlich bin der Meinung, dass Österreich generell ein genetisch sehr vermischtes Volk ist, hier gibt es zu viele Einflüsse von zu vielen Völkern. Wenn man sich viele osteuropäische Mädchen anschaut, dann sieht man sehr klare Einflüsse. Die sind sehr groß, sehr schlank mit sehr hohen Backenknochen und wenig Cellulitis, warum auch immer. Bei uns ist es sehr vermischt, aber es ist dann doch hie und da so, dass da ein Mädchen aus der Masse heraussticht.
Diese Antwort führte zwar zu keiner Nachfrage, wurde aber mittlerweile aus dem Interview entfernt. Sie findet sich derzeit noch im Google-Cache.
Via Marco Schreuder auf Facebook.
Die Puls-4-Redaktion hat es möglicherweise geschafft, den bizarrsten Pressetext des letzten Jahrzehnts online zu stellen:
So finden sich in dem (auf Satzzeichen zum größten Teil verzichtenden) Artikel sage und schreibe 33 Rechtschreib- und Grammatikfehler, was anbetrachts seiner Länge wirklich sensationell ist. Auch stilistisch sind Sätze wie „Das ganze ist eine ziemlich fette Produktion, wo so ziemlich alle großen Designer (…) mitziehen, also keine Kinderkacke“ alles andere als gewöhnlich.
Jedenfalls weckt der Text große Neugier, einen Blick hinter die Kulissen von Puls 4 zu werfen.
Danke an Marlene Altenhofer für den Hinweis auf Twitter!